Was ist systemische Beratung? zurück
Die systemische Beratung wurde in den 50iger Jahren entwickelt und von Virginia Satir (amerik. Familien- und Paartherapeutin) massgeblich geprägt. Seither wurde sie von vielen Kapazitäten weiterentwickelt und wird seit 2008 als wissenschaftliches Psychotherapieverfahren anerkannt.
Die systemische Beratung ist eine Kurzzeittherapie, welche mit wenigen Sitzungen in grösseren Abständen die Eigeninitiative des Klienten fördert.
Viele unserer Verhaltensweisen haben wir uns in der Kindheit angeeignet. Unsere Herkunft - Wohnort, Religion, Schicht und Familiensituation – prägt unser Aufwachsen und unsere Überlebensstrategien. Diese in der Kindheit angeeigneten Überlebensstrategien behalten wir meist bis ins Erwachsenenalter bei und handeln in schwierigen Situationen unbewusst danach.
Wir neigen zu Jähzorn, zu aufopferndem oder unterwerfendem Verhalten, zu Unsicherheit oder dominantem Auftreten. Verhaltensweisen, die wir uns als Überlebensstrategie angeeignet haben und uns im Kindesalter am Leben erhalten haben.
Oft kommen diese Verhaltensweisen aber im Erwachsenenleben unpassend daher, wenn wir in Stresssituationen unbewusst entsprechend reagieren. So gelangen wir immer wieder in ähnlich schwierige Situationen, treffen immer wieder auf falsche Partner/innen, geraten immer wieder in Streitereien mit den Vorgesetzten oder fühlen uns immer wieder zurückgewiesen und ungeliebt.
Wir haben Depressionen, chronische Rückenschmerzen, rheumatische Beschwerden oder schwerwiegende Krankheiten. Symptome, die uns oft schon das ganze Leben lang begleiten, ohne dass wir wissen, warum und wieso. Solche Symptome können mit leidvollen Schicksalen in der Herkunftsfamilie im Zusammenhang stehen.
Das Aufstellen der Herkunftsfamilie mit Hilfe von Figuren oder Stellvertretern ermöglicht uns einen Überblick auf die Gegebenheiten und Geschehnisse in unserer Familie. Mögliche Verstrickungen oder übernommene Gefühle können aufgedeckt und gelöst werden. Durch das aufgestellte Bild kann die kindliche Erlebnisweise – unser inneres Bild - dargestellt und nachvollzogen werden.
Mithilfe systemischer Grundsätze wird im aufgestellten Bild die systemische Ordnung wiederhergestellt. Jeder im System bekommt seinen ihm zustehenden Platz und Übernommenes wird zurückgegeben wo es hingehört. Dabei wird immer wieder das Gefühl zum entstandenen Bild überprüft, bis sich ein gutes, erleichterndes und befreiendes Gefühl einstellt. Das so entstandene Lösungsbild und die einhergehenden positiven Gefühle werden verinnerlicht und begleiten uns in unsere Zukunft.
Unsere Herkunftsfamilie ist das erste System, in welches wir hineingeboren werden. Deshalb ist dieses auch das prägendste. In jedem weiteren System in das wir uns eingliedern, wirken unsere im Ursprungssystem (Herkunftsfamilie) erlernten Verhaltensmuster mithinein. Erlebnisse aus dem Herkunftssystem, Glaubenssätze und Werte der Herkunftsfamilie werden in andere Systeme übertragen oder hineinprojiziert. Dies kann in Partnerschaften aber auch in beruflichen Beziehungen zu Schwierigkeiten führen.
Systeme kann man sich wie ein Mobilée vorstellen: Jedes Mobiléeteilchen hat seinen festen Platz. Kommt ein Teil des Systems in Bewegung, bewegen sich auch alle anderen Teile. Wird ein Teil entfernt, kommt das ganze System in ein Ungleichgewicht.
Die systemische Aufstellungsarbeit wird bei persönlichen Anliegen sowie beruflichen Themen erfolgreich angewandt.
In Einzelberatungen kann mit Figuren-Aufstellungen, Bodenankern sowie Struktur- oder Themenaufstellungen gearbeitet werden.
Auch in der Paarberatung können mithilfe der systemischen Beratung die Gründe für scheinbar unüberbrückbare Schwierigekiten aufgedeckt werden. So können bisherige, störende Verhaltensmuster erkannt und verändert werden.
In der Unternehmensberatung gibt es Organisationsaufstellungen, Teamaufstellungen und Strukturaufstellungen.
Bei Familienaufstellungen geht es um persönliche Anliegen wie zum Beispiel Beziehungsprobleme, Ängste, Krankheit, Blockaden oder Probleme am Arbeitsplatz.